Wie aus einer Pressemitteilung zu entnehmen, hat die Firma Hohenloher Spezialmaschinen HSM einen neuen Radharvester mit einer Reichweite von bis zu 15 m vorgestellt. Diese Maschine hat verstellbare Felgen, so dass sie einen Harvesterkopf wie den Wararatah H425 verwenden kann.

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    Diskussion über Gassenabstände

    Es wird viel darüber diskutiert, wie breit die Rückegassen sein sollen. Als Harvester und Forwarder in den 1990er Jahren in Deutschland populär wurden, wusste jeder praktisch denkende Förster, dass Harvester auf Rückegassen im Abstand von 20 Metern fahren müssen. Nur so können sie mit ihren 10 Meter langen Kränen alle Bäume zwischen den Fahrspuren erreichen. Es gab jedoch immer eine starke Fraktion, die einen größeren Abstand zwischen den Fahrspuren forderte. In erster Linie aus Gründen des Bodenschutzes und weil man nicht mehr Fläche als nötig für das Fahren opfern wollte.

    Die unterschiedlichen Auffassungen spiegeln sich in den Zertifizierungsstandards wider. PEFC Deutschland erlaubt Gassenabstände von 20 m, FSC schreibt 40 m vor. Generell nehmen aber die Rückegassenabstände zu und die Bayerischen Staatsforsten haben ohnehin längst 30 m vorgeschrieben.

    Forstunternehmer setzten auf Alternativen

    Der Einsatz von Maschinen wird teurer, weil die Abstände zwischen den Rückegassen groß sind. Das bedeutet, dass die Auftragnehmer zusätzliches Personal benötigen, um Bäume außerhalb der Reichweite von Kran und Harvester zu fällen. Leider erhöht sich dadurch auch die Unfallgefahr, die sich durch den Einsatz von Maschinen eigentlich verringert.

    Viele Forstunternehmer setzen robuste Raupenharvester mit einer Reichweite von 15-18 m ein. Es gibt aber auch umgebaute Radharvester mit Kränen von über 10 m Länge. So hat Lightfoot Harvesting bereits einen Valmet 941 mit einem 15-m-Kran eingesetzt und Herzog Forsttechnik hat einen 14-m-Kran für den Ponsse Bear entwickelt. Allerdings sind die vergleichsweise leichten und 3 m breiten Radmaschinen nicht so stabil wie Raupenharvester, so dass nur kleine Einheiten mit ihnen eingesetzt werden können. Der Ponsse Bear muss daher mit dem für seine Größe unterdimensionierten H6 mit einem Gewicht von 1050 kg auskommen.

    Radharvester mit 15-Meter-Kran

    HSM präsentierte auf der Interforst jetzt einen Radharvester mit 15-Meter-Kran. Seine Stabilität dürfte jedoch keine größeren Probleme bereiten. Er basiert auf dem achträdrigen Modell HSM 405H4, dessen Volvo Penta-Motor eine Leistung von 250 kW erreicht. Der seit Jahren bewährte Hybridantrieb mit Druckspeicher für das Aggregat sorgt für ein schnelles Ansprechen der Hydraulik und einen ruhigen Lauf des Motors.

    HSM hat mit dem H4-15 einen Kran entwickelt, der hoch hinaus will. Dieser Kran verfügt über ein hydraulisches Motordrehwerk und einen Neigungswinkel von 30° nach vorne und 24° nach hinten. Er kann 1600 kg bei 15 m Ausladung heben, was für Köpfe wie den Waratah H425 mit 1390 kg ausreicht.

    Tolle Innovationen

    Fürst Felix zu Hohenlohe-Waldenburg erklärt, dass die 5.000 mm Hublänge des Doppelteleskops für Reichweite sorgen. Die Schläuche und Kabel laufen innen durch das Pendelgelenk und den Rotator, so dass der Kopf endlos gedreht werden kann. So kann sich der Bediener voll auf das Fällen konzentrieren, ohne sich um das Schlauchbündel kümmern zu müssen. Die Sicht auf das Gerät wird zusätzlich durch Scheinwerfer und eine Kamera am Wipparm unterstützt.

    HSM hat sich auch noch andere Ideen einfallen lassen. Zum Beispiel wird das Teleskopausfahren mit Zylindern statt mit Ketten wie bei den meisten anderen Kränen durchgeführt. Außerdem sind die Zylinder der Hub- und Wipparme so miteinander verbunden, dass der Kran eine hydraulische Parallelführung nutzen und die Lageenergie der Hub- und Wipparme zurückgewinnen kann.

    Zwei Stabilitätsfunktionen

    Der Kran mit einer Kranspitzensteuerung bietet eine bessere Kontrolle über die Kranspitze beim Heben, Strecken und Schwenken. Das erleichtert die Arbeit mit dem Kran erheblich. Noch wichtiger ist die präzise Steuerung der Kranspitze bei Vollauszug.

    Um die Stabilität bei voll ausgefahrenem Kran zu gewährleisten, hat HSM zwei neue Funktionen eingeführt. Das erste ist die Randverstellung. Sie sorgt dafür, dass der Harvester eine Breite von 3 400 mm hat, was für Stabilität sorgt. Für den Tiefladertransport kann die Breite auf 3.000 mm reduziert werden. Der Fahrer hebt mit dem Bogielift die vier Tandemachsen hinten und vorne an und stellt dann mit einem Akkuschrauber den Versatz der ersten vier Felgen ein. Anschließend hebt er die restlichen vier Räder an und wiederholt den Vorgang.

    Ein dynamischer Stabilisator für die zentrale Verdrehung sorgt dafür, dass die Seitenstabilität auch beim Überfahren von Hindernissen erhalten bleibt. Es handelt sich um ein passives System, das keine Hydraulikleistung von der Pumpe benötigt. Wenn sich der vordere und der hintere Rahmen verheddern, hält das Gerät automatisch seine Position über dem Boden.

    Intensive Entwicklungszeit

    HSM arbeitete intensiv an der Maschine, die für einen Preis des KWF nominiert wurde. Sie erwarben nationale und internationale Schutzrechte für die Maschine, einschließlich des Krans, der verstellbaren Felge und des dynamischen Stabilisators. Im Vergleich zu Baggerharvestern verspricht Fürst Felix zu Hohenlohe einen hohen Fahrkomfort, eine hohe Krangeschwindigkeit und geringe Umsetzkosten. Er macht den Einsatz von Pickup-Harvestern überflüssig und ermöglicht einen wirtschaftlichen Maschineneinsatz auch bei großen Spurabständen.

    Wir freuen uns, Sie auch weiterhin mit spannenden Themen zu unterhalten. Sollten Sie Interesse an Forstmaschinen Leasing oder Harvester Leasing haben, dann würden wir uns über Ihre Kontaktaufnahme sehr freuen! Wir stehen Ihnen für Fragen jederzeit zur Verfügung und unterbreiten Ihnen gerne ein Angebot zu attraktiven Konditionen!

    Bildquelle: https://www.digitalmagazin.de/marken/forsttechnik/hauptheft/2022-7/holzernte/060_mit-langarm