Ein Konzessionsmodell ist ein rechtlicher Rahmen, der es einem privaten Unternehmen ermöglicht, bestimmte öffentliche Dienstleistungen oder Infrastrukturen wie beispielsweise Straßen, Brücken oder Flughäfen zu betreiben und zu finanzieren. Im Rahmen des Konzessionsmodells erhält das private Unternehmen eine zeitlich begrenzte Lizenz (Konzession) vom Staat oder einer öffentlichen Einrichtung, um die betreffende Dienstleistung oder Infrastruktur zu betreiben und gegebenenfalls zu modernisieren.

Im Gegenzug für die Konzession verpflichtet sich das private Unternehmen, bestimmte Anforderungen und Standards einzuhalten und eine bestimmte Gebühr oder einen Anteil des Einkommens an den Staat oder die öffentliche Einrichtung zu zahlen. Das Konzessionsmodell kann für beide Seiten von Vorteil sein: Der Staat oder die öffentliche Einrichtung kann die Verantwortung für den Betrieb und die Wartung der Infrastruktur an das private Unternehmen übertragen und sich auf andere Aufgaben konzentrieren, während das private Unternehmen eine Chance erhält, Gewinne zu erzielen.

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    Weitere Details zum Konzessionsmodell

    Im Kontext des Leasings bezieht sich das Konzessionsmodell auf eine spezifische Form des öffentlich-privaten Partnerschafts (PPP), bei der der private Partner eine Konzession erhält, um ein bestimmtes öffentliches Gut wie beispielsweise eine Straße, eine Brücke oder ein Gebäude zu betreiben und zu finanzieren. Im Gegenzug für die Konzession zahlt der private Partner eine Konzessionsgebühr an den öffentlichen Partner, der in der Regel ein Staat oder eine Kommunalverwaltung ist.

    Das Konzessionsmodell ist eine besondere Form des Leasing, bei der das öffentliche Gut nicht direkt an das private Unternehmen vermietet wird, sondern eine zeitlich begrenzte Konzession vergeben wird. Die Konzessionslaufzeit beträgt typischerweise zwischen 10 und 30 Jahren und kann je nach Projekt und Vertrag variieren.

    Während der Konzessionslaufzeit ist der private Partner für die Finanzierung, den Betrieb und die Instandhaltung des öffentlichen Gutes verantwortlich. Im Gegenzug erhält er das Recht, Einnahmen aus dem Betrieb des öffentlichen Gutes zu erzielen. Dies können beispielsweise Mautgebühren auf einer Autobahn oder Parkgebühren in einem öffentlichen Parkhaus sein. Die Konzessionsgebühr, die der private Partner an den öffentlichen Partner zahlt, wird oft als ein Prozentsatz der Einnahmen berechnet.

    Das Konzessionsmodell hat den Vorteil, dass das öffentliche Gut weiterhin in öffentlichem Besitz bleibt, während der private Partner die Möglichkeit hat, Gewinne zu erzielen. Es ist auch attraktiv für den öffentlichen Partner, da er sich um die Finanzierung, den Betrieb und die Instandhaltung des öffentlichen Gutes nicht kümmern muss und dennoch Einnahmen aus dem Projekt erzielt.

    Insgesamt ist das Konzessionsmodell ein wichtiger Bestandteil des Leasinggeschäfts im öffentlichen Sektor und wird häufig bei großen Infrastrukturprojekten eingesetzt.

    Es gibt noch einige weitere Aspekte, die im Zusammenhang mit dem Konzessionsmodell erwähnenswert sind:

    1. Risikoübertragung: Eines der Hauptziele des Konzessionsmodells ist die Übertragung von Risiken vom öffentlichen auf den privaten Partner. Der private Partner trägt das Risiko für die Finanzierung, den Betrieb und die Instandhaltung des öffentlichen Gutes. Wenn der private Partner diese Aufgaben nicht erfüllt oder nicht in der Lage ist, Gewinne zu erzielen, trägt er das finanzielle Risiko, während der öffentliche Partner geschützt bleibt.
    2. Vertragsverhandlungen: Der Vertrag zwischen dem öffentlichen und dem privaten Partner ist ein wichtiger Bestandteil des Konzessionsmodells. Der Vertrag muss die Rechte und Pflichten beider Partner klar definieren und Regeln für die Finanzierung, den Betrieb und die Instandhaltung des öffentlichen Gutes festlegen. Auch die Konzessionsgebühr und die Einnahmenverteilung müssen im Vertrag geregelt werden.
    3. Auswirkungen auf die öffentliche Hand: Das Konzessionsmodell kann Auswirkungen auf die öffentliche Hand haben, insbesondere wenn es um die Finanzierung von öffentlichen Gütern geht. Die öffentliche Hand kann in der Konzessionsgebühr Einnahmen erzielen, aber es kann auch passieren, dass sie bei der Finanzierung des öffentlichen Gutes nicht mehr so stark involviert ist wie bei herkömmlichen Finanzierungsmodellen.
    4. Soziale und ökologische Auswirkungen: Das Konzessionsmodell kann auch soziale und ökologische Auswirkungen haben. Wenn der private Partner beispielsweise eine Autobahn betreibt und hohe Mautgebühren erhebt, kann dies Auswirkungen auf die Bevölkerung haben, insbesondere auf Menschen mit niedrigem Einkommen. Auch die ökologischen Auswirkungen sollten bei der Umsetzung von Konzessionsmodellen berücksichtigt werden.

    Insgesamt ist das Konzessionsmodell ein komplexes Thema, das viele Aspekte umfasst. Es bietet jedoch eine Möglichkeit, öffentliche Güter zu finanzieren und zu betreiben, während das Risiko und die Verantwortung auf den privaten Partner übertragen werden.

    Beispiele zum Konzessionsmodell

    1. Autobahn: Eine private Firma erhält eine Konzession, um eine neue Autobahnstrecke zu bauen, zu finanzieren und zu betreiben. Die Firma erhebt Mautgebühren von den Benutzern, um ihre Kosten zu decken und Gewinne zu erzielen. Die Konzessionsgebühr, die die Firma an den Staat oder die Kommunalverwaltung zahlt, wird als Prozentsatz der Einnahmen berechnet.
    2. Flughafen: Ein privates Unternehmen erhält eine Konzession, um einen Flughafen zu betreiben und zu modernisieren. Das Unternehmen erhebt Gebühren von den Fluggesellschaften und den Passagieren, um seine Kosten zu decken und Gewinne zu erzielen. Die Konzessionsgebühr, die das Unternehmen an den Staat oder die Kommunalverwaltung zahlt, wird als Prozentsatz der Einnahmen berechnet.
    3. Abfallentsorgung: Ein privates Unternehmen erhält eine Konzession, um die Abfallentsorgung in einer bestimmten Region zu betreiben und zu finanzieren. Das Unternehmen erhebt Gebühren von den Bürgern und Unternehmen, um seine Kosten zu decken und Gewinne zu erzielen. Die Konzessionsgebühr, die das Unternehmen an den Staat oder die Kommunalverwaltung zahlt, wird als Prozentsatz der Einnahmen berechnet.

    Weitere Arten von Konzessionsmodell

    1. Build-Operate-Transfer (BOT): In diesem Modell finanziert und betreibt der private Partner das öffentliche Gut für eine bestimmte Zeit und überträgt dann das Eigentum zurück an den öffentlichen Partner.
    2. Build-Own-Operate (BOO): Hierbei finanziert, baut und betreibt der private Partner das öffentliche Gut und behält das Eigentum während der Konzessionslaufzeit.
    3. Build-Transfer-Operate (BTO): In diesem Modell baut der private Partner das öffentliche Gut, überträgt das Eigentum dann an den öffentlichen Partner und betreibt es weiterhin für eine bestimmte Zeit.
    4. Design-Build-Finance-Operate (DBFO): Bei diesem Modell ist der private Partner für das Design, den Bau, die Finanzierung und den Betrieb des öffentlichen Gutes verantwortlich.
    5. Lease-Develop-Operate (LDO): Hierbei erhält der private Partner eine Konzession, um das öffentliche Gut zu entwickeln, zu betreiben und zu finanzieren, während es weiterhin im Eigentum des öffentlichen Partners bleibt.
    6. Operation and Maintenance (O&M): In diesem Modell ist der private Partner für die Instandhaltung und den Betrieb des öffentlichen Gutes verantwortlich, während der öffentliche Partner weiterhin Eigentümer bleibt.

    Diese verschiedenen Arten von Konzessionsmodellen können je nach Projekt und Land unterschiedlich sein und können verschiedene Vor- und Nachteile haben.

    Häufig gestellte Fragen über Konzessionsmodell

    Vor- und Nachteile vom Konzessionsmodell

    Für Leasingnehmer

    Vorteile:

    • Keine Anfangsinvestitionen notwendig
    • Zugang zu einer bestimmten Infrastruktur oder Dienstleistung ohne eigene Entwicklung
    • Risikoübertragung auf den privaten Partner
    • Möglichkeit, von der Expertise und dem Know-how des privaten Partners zu profitieren
    • Möglichkeit, eine langfristige Beziehung mit dem privaten Partner aufzubauen

    Nachteile:

    • Möglicherweise höhere Kosten aufgrund von Konzessionsgebühren oder Mautgebühren
    • Abhängigkeit vom privaten Partner und dessen Leistungsfähigkeit
    • Einschränkungen in der Gestaltung der Infrastruktur oder Dienstleistung durch den privaten Partner
    • Weniger direkte Kontrolle über die Infrastruktur oder Dienstleistung

    Für Leasinggeber

    Vorteile:

    • Möglichkeit, ein öffentliches Gut zu finanzieren und zu betreiben, ohne dafür direkt verantwortlich zu sein
    • Möglichkeit, Einnahmen aus dem öffentlichen Gut zu generieren
    • Risikoübertragung auf den privaten Partner
    • Zugang zu Expertise und Know-how des privaten Partners

    Nachteile:

    • Möglicherweise höhere Kosten aufgrund von Vertragsverhandlungen und Überwachung des privaten Partners
    • Einschränkungen bei der Gestaltung der Infrastruktur oder Dienstleistung durch den privaten Partner
    • Abhängigkeit von der Leistungsfähigkeit des privaten Partners
    • Möglicherweise Einschränkungen bei der direkten Kontrolle über das öffentliche Gut